Analyse der Herzratenvariabilität
Der schnelle Blick in unser vegetatives Nervensystem
Akuter, besonders aber wiederholter Stress oder Schmerz führt automatisch zu einer Aktivierung des vegetativen (oder autonomen) Nervensystems.
Das Ziel dabei ist, dass unser Körper möglichst schnell auf Bedrohungen reagieren kann. Für unsere Vorfahren war dies überlebenswichtig, denn nur so konnten Sie sich gegen Gefahren oder Feinde wehren.
Damit dies optimal schnell möglich ist, werden diese Entscheidungen in unserem Nervensystem reflexhaft eingeleitet, das heißt unser Körper reagiert, bevor wir mit unserem Bewusstsein (einige Millisekunden später) dies wahrnehmen können.
Unser autonomes Nervensystem hat zur Abwehr von Stress und Gefahren drei bei allen Menschen im Prinzip gleich bleibende Abwehrmechanismen entwickelt:
Abwehr, Flucht oder "tot stellen" (fight, flight or freeze).
Je nach Intensität des Stress und der Art, wie unser autonomes Nervensystem in der Kindheit geprägt wurde, reagiert jeder Mensch zwar unterschiedlich aber doch im Rahmen dieser 3 Möglichkeiten.
Im Körper entstehen diese Reaktion über die Aktivierung des Sympathikus und Parasympathicus, aus denen sich das vegetative Nervensystem zusammensetzt.
Der Sympathikus aktiviert den Blutdruck, die Herzfrequenz, stellt Blutzucker in den Muskelzellen zur Verfügung und bereitet uns auf muskuläre Arbeit, Angriff oder Flucht vor. Wählt unser Nervensystem die Aktivierung bestimmter Anteile des Parasympathicus ist eher das Gegenteil der Fall, der Blutdruck sinkt, Schwindel, Ohnmacht können Zeichen der Aktivierung des Mechanismus "Freeze" sein.
Da wir bei unserem modernen Stressformen in den wenigsten Fällen diese bereitgestellte Energie verbrauchen können, sind chronische Nackenverspannung, Muskelverhärtungen, Muskeldysbalancen und hoher Blutdruck als Folge gut verständlich.
Die Überaktivierung des Sympathikus oder die Hemmung des Parasympathikus stellt nicht nur ein Riskiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, sondern führt auch zu einer Veränderung der Körperhaltung und messbaren Veränderungen der Muskelspannung.
Mit der Herzfrequenzvariabilität können wir das Verhältnis und die Aktivität des Sympathikus und Parasympathicus bestimmen und eine gute Aussage über die im Körper vorhandene Stresssituation treffen.
Eine gute Herzfrequenzvariabilität ist somit Ausdruck einer funktionierenden Anpassungsfähigkeit auf Stresssituationen. Ist eine ausgewogene Regulation nicht mehr möglich, das heißt eine ausreichende Anpassung an äußere und innere Belastungen, wächst das Risiko zu erkranken.
Vorteile der HRV- und RSA-Messung
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Sehr gute Einschätzung der Aktivität des autonomen Nervensystems
("ANS" - Sympathikus/ Parasympathicus) -
Frühindikator für individuelle biologische Stressresistenz
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Bestimmung der aktuellen Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems
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Kurzer Test mit aussagekräftigem Ergebnis
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Kennenlernen der körpereigenen Reaktionen auf Stress
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Burnout-Check