Ultraschall-Beinlängenvermessung
Die Beinlängendifferenz bezeichnet einen Längenunterschied der beiden unteren Extremitäten. Da das Becken von den Beinen getragen wird, passt es sich diesen an und stellt sich bei unterschiedlicher Beinlänge schief. Eine geringe Beinlängendifferenz ist in der Regel nicht behandlungsbedüftig, bei größeren Unterschieden führt sie jedoch zu einer erhöhten Belastung der Wirbelsäule und anderer Gelenke.
Die Ultraschall-Beinlängenvermessung ist Teil der komplexen Beinlängendiagnostik. Im Stand wird hierbei die Kombination von der Ultraschalldiagnostik und der 4D Motion Capture Analyse genutzt, um die Position der Hüftgelenke zu bestimmen und im Seitenvergleich gegenüber zu stellen.
Vorteile einer Ultraschall-Beinlängenvermessung
- Strahlenfreie Bestimmung des Hüftkopfstandes.
- Unterstützung bei der Festlegung eines Beinlängenausgleichs (Einlagen, Schuherhöhung)
- Zur Differenzierung von anatomischer und funktioneller Beinlängendifferenz
Bei einer Hüftoperation (Prothese) ist die Bestimmung der Beinlänge bzw. einer Beinlängendifferenz mit Ultraschall nicht sicher möglich. Hier muss auf eine Röntgenuntersuchung zurückgegriffen werden. Grundsätzlich gibt es dazu 2 Möglichkeiten:
- Eine Röntgenaufnahme des Beckens im Stehen bei geraden (d.h. gestreckt, nicht durchgedrückt) Beinen und gerade nach vorne ausgerichteten Füßen. Im Röntgenbild sind dann die Hüftköpfe als oberste Begrenzung der Beinachse deutlich zu sehen. Im Seitenvergleich kann so vermessen werden, ob die Hüftköpfe auf gleicher Höhe stehen, oder ob eine Seitendifferenz als Folge einer Beinlängendifferenz besteht. Diese einfache Untersuchung hat den Vorteil das damit auch die Auswirkungen einer unterschiedlichen Beinlänge auf das Becken und die untere Wirbelsäule beurteilt werden können. Die Höhe eines möglicherweise erforderlichen Ausgleich (Einlagen-oder Schuherhöhung) kann ebenfalls sofort bestimmt werden. Davon ausgehend kann mit einer äußeren Untersuchung, wie z.B. der 4D-Haltungsuntersuchung oder einer Ganganalyse das weitere Vorgehen für Übungen oder Training festgelegt werden.
- Eine andere Methode ist die Vermessung der tatsächlichen Beinlänge durch eine Röntgenuntersuchung von Ober- und Unterschenkel im Liegen. Hierbei müssen beide Ober- und Unterschenkel einzeln vermessen werden. Der Nachteil ist die größere Strahlenbelastung und die fehlende Verwendung der Ergebnisse für die Bestimmung eines Ausgleich. Hier ist ergänzend immer auch noch die Untersuchung des Beckens (wie oben) erforderlich. Nach unserer Erfahrung ist diese Untersuchung nur bei Jugendlichen, in Vorbereitung einer Operation, zu empfehlen.